Schamottegiessbeton als Stampfmasse
Pizzaofen-Kuppeln mit Schamottegiessbeton
Kuppelbauten aus Lehm anstelle von Schamottsteinen werden immer beliebter. Hier stehen die freie Gestaltungsweise und die natürliche Formbarkeit im Vordergrund. Allerdings haben Backkuppeln aus Lehm einen Nachteil im Vergleich zu Backkuppeln aus Schamottstein: Ihre Wärmespeicherkapazität ist begrenzt. Eine Stampfmasse können Sie allerdings auch mit unserem Schamottegiessbeton herstellen und anstelle von Lehm zum Bau einer Backkuppel für den Pizzaofen verwenden. Sie erreichen eine nahezu identische Wärmespeicherfähigkeit im Vergleich zu Schamottsteinen, zudem besitzen Kuppeln aus Schamottegiessbeton eine höhere Wärmespeicherkapazität als mit dem Baustoff Lehm und behalten dennoch die flexible Formbarkeit bei.
Übersicht:
Was ist Stampfmasse?
Stampfmasse ist ein stampffähiger Beton, also ein mit geringerem Wasseranteil angerührter Feuerbeton. Durch Stampfen, entweder mit der Hand oder entsprechenden mechanischen Geräten, wird die entstandene Masse verdichtet.
Ein Kuppelbau mit Schamottegiessbeton
Um eine stampffähige Masse zu erstellen, mischen Sie unseren Schamottegiessbeton „erdfeucht“ an. Dazu verwenden Sie einen Wasseranteil von etwa 3-5 %. Ein gutes Mischverhältnis ist für den Kuppelbau eines Pizzaofens entscheidend. Die Stampfmasse muss „erdfeucht“, darf aber nicht zu feucht sein, denn jeder Teil Wasser verlängert den Trocknungsprozess und fördert Rissbildung. Zu trocken darf die Masse allerdings auch nicht sein, da sie leicht zu formen und anzudrücken sein muss. Ein normaler Betonmischer eignet sich nicht zum Mischen der Stampfmasse. Um eine gut nutzbare, homogene Masse zu erzeugen, benötigen Sie einen Zwangsmischer. Mit einem Betonmischer oder Quirl lässt sich keine geeignete Stampfmasse herstellen.
Für den Kuppelbau benötigen Sie eine geeignete Unterkonstruktion. Sand (mit Lehm gemischt) ist dabei eine ausgezeichnete Konstruktionshilfe. Denn es ist leicht verfügbar und leicht zu verarbeiten, somit kann eine Form schnell gebaut werden. Der feuchte Quarzsand muss Schicht für Schicht auf die bereits erstellte Backfläche aufgetragen werden. Jede Schicht muss dabei durch Schlagen mit der flachen Hand oder anderen Hilfsmitteln verdichtet werden, um eine stabile Unterkonstruktion zu erstellen. Nach der Formung zu einer Kuppel wird der Sand mit feuchtem Zeitungspapier abgedeckt, damit dieser sich nicht am Schamottegiessbeton absetzen und beim Backen auf das Gargut rieseln kann.
Als Formgeber der Kuppel eignen sich auch noch zahlreiche andere Hilfsmittel, wie ein mit Stroh vollgestopfter Sack, Styropor-Teile, die zu einer Kuppel geformt werden, oder eine Blechtonne, wobei zu bedenken ist, dass die Blechtonne im Ofen verbleibt. Achten Sie also darauf, dass sie nicht behandelt und lackiert ist und entsprechend gesäubert wurde. Ansonsten können gesundheitsgefährdende Dämpfe entstehen.
Auf die Form bauen Sie anschließend die eigentliche Backkuppel für Ihren Pizzaofen mit der Stampfmasse auf. Je nachdem, wie Sie den Ofen nutzen möchten, sind für den Kuppelbau unterschiedliche Schichten notwendig. Möchten Sie Pizzen backen und Gerichte mit direkter Flamme zubereiten, reicht eine einfache Kuppel mit 6-10 cm Dicke. Möchten Sie allerdings auch Brote backen und weitere Speisen zubereiten, für die Sie die Restwärme des Ofens benötigen, sollten Sie noch eine Trenn- und eine Dämmschicht hinzufügen.
Unterschied zu Schamottstein-Kuppeln
Backkuppeln können mit Schamottegiessbeton frei geplant und geformt werden. Sie sind also flexibel in der Gestaltung, sofern Sie die Statik des Kuppelbaus beachten. Schamottsteine haben eine fixe Form. Es gibt sogenannte Halbwölber-Steine, die bereits auf die Verwendung im Gewölbe ausgelegt sind. Außerdem gibt es Pizzaofen-Bausätze aus Schamotte fertig zu kaufen, sodass Sie ein bewährtes Design übernehmen können und sich keine Sorgen um die Durchführbarkeit machen müssen. Die Speicherfähigkeit der Wärme im Ofen ist bei einer Kuppel aus Schamottsteinen höher als bei einer vergleichbaren Kuppel aus Schamottegiessbeton. Dabei kommt es aber auch auf die Dicke der selbst geformten Kuppel aus Schamottegiessbeton und die angewandten Schichten an.
Unterschied zu Lehmkuppeln
Der Unterschied von Schamottegiessbeton zu Lehm als Stampfmasse an sich ist nicht sehr groß. Beide lassen sich frei formen und bieten im richtigen Mischungsverhältnis eine homogene Masse. Die Unterschiede liegen hier einfach in der Beschaffenheit des Materials. Auch wenn Lehm als Naturstoff ein uralter, traditioneller Baustoff mit guten Wärmeleistungen ist, hat er dennoch auch Nachteile. Er kann sich bei Trockenheit zusammenziehen, hat immer etwas Abrieb und quilt bei Nässe auf. Er muss daher vor zu starker Sonneneinstrahlung und Regen geschützt werden. Nichtsdestotrotz eignet sich Lehm als Naturstoff sehr gut zum Ofenbau. Allerdings ist Schamottegiessbeton nicht so anfällig für äußere Umwelteinflüsse. Zudem hat er eine höhere Wärmespeicherfähigkeit als Lehm, kann somit länger warmhalten und ist formstabiler. Während Lehm sich durch Zugabe von Wasser immer wieder verändern lässt, hält Schamottegiessbeton die Form bei, sobald er einmal getrocknet ist.
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