Kalzium-Silikat-Platten: Verwendung und Verarbeitung

Kalzium-Silikat-Platten: Verwendung und Verarbeitung

Verwendung und Verarbeitung von Kalzium Silikat Platten

Wer einen Kaminofen plant und dabei keine feuerfesten Wände dahinter aufweisen kann, der muss zusätzlich Brandschutzplatten anbringen. Mit Kalzium-Silikat-Platten (auch Calciumsilikatplatten genannt) und speziellem Kleber ist es kein Problem einen Kaminofen im eigenen Haushalt zu realisieren. Auch im Innenausbau als Wärmedämmung lassen sie sich gut verarbeiten. Da Calciumsilikatplatten mit ihren zahlreichen positiven Eigenschaften auch das Raumklima verbessern, werden sie auch Klimaplatten genannt. Erfahren Sie hier alles, was Sie über die Verwendung, die Eigenschaften und die Verarbeitung wissen sollten.

Was sind Kalzium-Silikat-Platten?

Kalzium-Silikat-Platten lassen sich vielfältig einsetzen. Nicht nur im Ofen- und Kaminbau sind sie ein idealer Baustoff als Brandschutzplatten. Sie sind auch im Innenausbau als Dämmplatten gut einsetzbar. Gefertigt werden Kalzium-Silikat-Platten aus den mineralischen Bestandteilen Siliziumdioxid (Sand) und Kalziumoxid (Kalk) durch die Zugabe von Porenbildnern und Wasser. Diese Bestandteile reagieren miteinander und lassen so Kalzium-Silikat entstehen. Mit hohem Druck und Wasserdampf wird es zu Platten gehärtet. So entsteht eine feinporige Struktur, die Feuchtigkeit sehr gut aufnehmen und auch abgeben kann. Kalzium-Silikat-Platten werden auch Klimaplatten genannt, da sie durch ihre besonderen Eigenschaften für ein gutes Raumklima sorgen.

Kalzium Silikat Platten Lagerung

Einsatzbereiche von Kalzium-Silikat-Platten

Die Einsatzbereiche von Kalzium-Silikat-Platten sind vielfältig. Besonders in der Dämmung von Innenräumen und Räumen, die hohen Brandschutz erfordern sind Kalzium-Silikat-Platten ein guter Baustoff.

Kalzium-Silikat-Platten als Innendämmung

Wenn Sie aufgrund von Denkmalschutzbestimmungen keine Außendämmung an die Fassade anbringen können, bieten Ihnen Kalzium-Silikat-Platten eine gute Alternative. Auch zur Dämmung von feuchten Räumen eignen sich dieser Baustoff aufgrund seines hohen pH-Wertes gut, da es Schimmelbildung entgegenwirkt. Des Weiteren ist der Stoff diffusionsoffen. Das bedeutet, er nimmt Feuchtigkeit gut auf und gibt sie kontrolliert ab. Es gibt allerdings auch einen Grund, warum Kalzium-Silikat-Platten nicht so häufig eingesetzt werden: Sie haben lediglich mittelmäßige Dämmeigenschaften und müssen daher sehr dick verlegt werden, um eine gute Wärmedämmung zu gewährleisten.

Kalzium Silikat Platten im Ofenbau

Kalzium Silikat Platten im Kamin- und Ofenbau

Bei einem Bau von Öfen und Kaminen müssen brandschutzrechtliche Vorgaben unbedingt eingehalten werden. Kalzium-Silikat-Platten halten problemlos Temperaturen von bis zum 1000 °C aus und eignen sich daher sehr gut. Außerdem wirkt sich dieser Baustoff wärmedämmend und feuchtigkeitsregulierend aus. Die Platten sind druckfest, formstabil und dennoch vergleichsweise leicht. Sie sind nicht brennbar und werden in die höchste Brandschutzklasse A1 eingestuft. Die Platte wird aus mineralischen Stoffen hergestellt und ist somit gesundheitlich völlig unbedenklich und auch biologisch abbaubar. Sie ist auch für Allergiker geeignet.

Durch ihre einfache Anbringung ohne Vorkenntnisse sind sie auch für den Heimwerker und DIY-Ofenbauer verwendbar. Im Ofen- und Kaminbau müssen Sie aber darauf achten, einen speziell dazu passenden feuerfesten Kleber zu verwenden. Die Kalzium-Silikat-Platten können einfach mit einer handelsüblichen Säge an die gewünschte Form für Ihre individuelle Kaminanlage angepasst werden. Sie verhindern auch, dass die Wärme des Kamins in die umliegenden Anbauwände eindringt. Um die Platten sicher an der Wand zu befestigen, können Sie die Platten zudem anschrauben. Bitte verwenden Sie dazu keine handelsüblichen Plastik-Dübel. Diese würden bei den auftretenden Temperaturen ihre Festigkeit verlieren, sodass sich auch die Schraube in der Wand lösen kann. Nutzen Sie daher besser Metallspreizdübel.

Vorteile von Kalzium-Silikat-Platten

Wie bei jedem Baustoff gibt es Vor- und Nachteile, die für oder gegen einen Einsatz im eigenen Haus sprechen. Diese müssen jeweils im eigenen Bauvorhaben geprüft und abgewogen werden.

Kalzium Silikat Platten im Ofenbau

Vorteile auf einen Blick

  • Die Kalzium-Silikat-Platten lassen sich einfach verarbeiten. Sie können die Platten mit einer Säge schneiden und somit auch an unregelmäßige Formen anpassen.
  • Der Baustoff nimmt Feuchtigkeit gut auf und gibt es gleichmäßig wieder nach außen ab.
  • Das Material ist langlebig und verrottet nicht.
  • Baubiologisch ist es unbedenklich. Es besteht kein Gesundheitsrisiko und lässt sich problemlos entsorgen. Kalzium Silikat-Platten gehören zu Bauschutt und können unkompliziert an zugelassenen Deponien entsorgt werden.
  • Durch den hohen pH-Wert wird die Bildung von Schimmel verhindert.

Verarbeitung von Kalzium-Silikat-Platten

Kalzium-Silikat-Platten ist ein Baustoff mit vielen positiven Eigenschaften. Ein großer Vorteil der Kalzium-Silikat-Platten ist, dass sie sich gut auch ohne Vorkenntnisse verarbeiten lassen. Hier erklären wir Ihnen in 7 Schritten, wie Sie bei der Verlegung vorgehen.

  1. Verarbeitung Kalzium-Silikat-Platten
  2. Verarbeitung Kalzium-Silikat-Platten
  3. Verarbeitung Kalzium-Silikat-Platten
  4. Verarbeitung Kalzium-Silikat-Platten
  5. Verarbeitung Kalzium-Silikat-Platten
  6. Verarbeitung Kalzium-Silikat-Platten

  1. Tapeten entfernen
    Entfernen Sie die Tapeten in dem Bereich, für den Sie die Kalzium-Silikat-Platten vorgesehen haben. Entfernen Sie alle Tapeten- und Klebereste sorgfältig. Zudem sollten Sie Unebenheiten von mehr als 2 mm an den Wänden glätten.
  2. Bearbeitung des Untergrunds
    Sollte sich bereits Schimmel gebildet haben, müssen Sie diesen vor dem weiteren Vorgehen beheben. Ansonsten breitet sich dieser auch unter der Dämmung weiter aus. Kalzium-Silikat-Platten benötigen einen Untergrund aus mineralischen Bestandteilen, z. B. mineralischem Putz. Er darf nicht aus Gips oder anderen saugenden Untergründen bestehen. Sollte der Untergrund aus Beton, Mauerwerk oder saugenden Putzen bestehen, müssen Sie diesen vorher mit Aufbrennsperren behandeln. Aufbrennsperren sind Grundierkonzentrate zur Reduzierung der Saugfähigkeit des Untergrundes.
  3. Zuschneiden der Kalzium-Silikat-Platten
    Mit einem Stift können Sie die benötigen Maße auf die Kalzium-Silikat-Platten anzeichnen. Mit einer Säge lassen sich die Platten mit ein wenig handwerklichem Geschick auf die richtigen Maße zuschneiden.
  4. Glätten der Schnittkanten
    Die Kalzium-Silikat-Platten müsse nahtlos aneinandergesetzt werden. Dementsprechend sind glatte Kanten notwendig, um dies zu gewährleisten. Benutzen Sie dazu am besten einen Kantenhobel und bearbeiten Sie die Kanten so lange, bis sie ganz glatt sind.
  5. Kalzium-Silikat-Platten anbringen
    Die bereits befestigten Kalzium-Silikat-Platten müssen Sie nun noch an den Schnittstellen mithilfe des Klebers verspachteln, um alle Lücken zu schließen. Versteichen Sie den Kleber dabei glatt und gleichmäßig, um unschöne Dellen zu verhindern. Dies ist sowohl bei der Dämmung gegen Schimmelpilze als auch bei der Dämmung als Brandschutzplatten notwendig.
  6. Tiefengrund aufbringen
    Nach einer ausreichenden Trocknungsdauer von ca. einem Tag tragen Sie einen Tiefengrund auf die Kalzium-Silikat-Platten auf. Im Anschluss daran lassen sich die Wände nach Ihren Wünschen gestalten.

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